22.04.2022
Die Chinesische Mauer ist mit Sicherheit eine der wichtigsten touristischen Attraktionen der Volksrepublik. Doch viele Abschnitte werden nur wenig frequentiert. Manche Teile sind einfach nicht besonders spektakulär, während sich andere in steilem Terrain verbergen. Zur letzteren Kategorie gehört ein Mauerabschnitt in der Provinz Chengde, der sich noch dazu im baufälligen Zustand befindet. Eine provisorische Konzerthalle mit rauem Charme sorgt hier seit letztem Jahr für zusätzliches Interesse. OPEN Architecture aus Peking gestalteten die halboffene Betonkonstruktion, die letztendlich wie ein riesiger Findling wirkt. Das Projekt befindet sich am Fuß eines schmalen Seitentals ungefähr zweihundert Meter nördlich der historischen Mauer. Inspiriert von der Sedimentierung der umliegenden Felsen stapelten die Architekt*innen Schicht auf Schicht in einer sich zur Basis hin verjüngenden, unregelmäßigen Geometrie. Dabei handelt es sich nicht nur um eine formale Setzung, sondern auch um eine wichtige konstruktive Entscheidung. Die Komplexität der Form ließ sich so nämlich entscheidend reduzieren, was angesichts des nur schwer zugänglichen Geländes eine Umsetzung auch ohne schweres Gerät…
Poetischer Kommerz – Konzerthalle von OPEN bei Chengde
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